Geschichtliches...

Die Geburtsstunde unserer Gemeinde schlug im Jahre 1850, als ein Jahr zuvor am 17.03.1849 im Gemeindegesetz die Gründung der politischen Gemeinden angeordnet wurde. Das Gemeindegebiet umfasste die Orte Geiersberg ohne die sogenannte Obergeiersberg, das als Ortsteil Grausgrub zu St. Marienkirchen gehörte, Rödham, Oberleiten, Pramerdorf, Rödt, Hinteregg, Leiten, Kruglug und Schernham. Wie auf der Schullandkarte des Rieder Bezirkes aus dem Jahr 1899 ersichtlich ist, gehörte die Gemeinde Geiersberg, im Gerichtsbezirk Haag gelegen, zum Verwaltungsbezirk Ried im Innkreis. 1911 jedoch fiel Geiersberg an den Bezirk Grieskirchen, der in diesem Jahr aus Teilen des Rieder, Schärdinger und Welser Bezirkes gebildet wurde.

 

Die Gemeindebürger hatten aber viel mehr Bezug zur Stadt Ried im Innkreis als zu Grieskirchen. Am 3. Mai 1921 hielt der Gemeinderat im Gasthaus Kaindl eine Versammlung ab, bei der die Einverleibung in den Bezirk Ried abgestimmt wurde. Mit nur vier Gegenstimmen im vollbesetzten Gasthaus wurde der Bezirkswechsel beschlossen. Zwei Jahre später schied die Gemeinde Geiersberg aus dem Bezirk Grieskirchen aus und wurde dem Bezirk Ried im Innkreis zugewiesen. Diesen Wechsel hat das Bundeskanzleramt Wien in seinem Erlass vom 26.07.1923, BGBl. 466, mit Wirkung vom 1. August 1923 bestätigt. Etwas später, ab 1.1.1924, trat für Geiersberg auch die neue Steuerbehörde, das Finanzamt Ried i. I. in Kraft.

 

Die Gemeindegrenze verlief wie die ehemals bayrische Grenze an der Kirche vorbei und trennte den Ort in zwei Teile. Nach dem Ersten Weltkrieg bemühte sich die Gemeinde Geiersberg sehr um eine Grenzberichtigung mit St. Marienkirchen.

Doch große, auftretende Schwierigkeiten führten zu keinem Ergebnis. Erst im Jahre 1946 konnte unter Bürgermeister Ludwig Reitböck mit St. Marienkirchen eine einvernehmliche Lösung erzielt werden, sodass mit 1.1.1947 Obergeiersberg endlich zu Geiersberg gehörte. Die Gemeinde Geiersberg hat außerdem mit Hilfe der OÖ. Landesregierung beim Bischhöflichen Ordinariat erwirkt, dass die drei eingemeindeten Anwesen der Pfarre Geiersberg angeschlossen wurden. In diesem Zusammenhang sei auch erwähnt, dass die Ortschaft Breiningsham in der Graniz zum selben Zeitpunkt ihre Pfarrzugehörigkeit zu Geiersberg erhielt und von der Pfarre St. Marienkirchen ausschied.

 

Mit der letzten Eingemeindung bekam die Gemeinde Geiersberg ihre heutige Form und Größe. Geiersberg ist flächenmäßig die kleinste Ortsgemeinde des Rieder Bezirkes. Das Flächenausmaß beträgt 546 ha, davon werden 515 ha land- und forstwirtschaftlich genützt. Der Wald nimmt 15% der gesamten Gemeindefläche ein (rund 82 ha).